Athletikkonzept | Stand: 1.12.2019

HINTERGRUND 10 1.3.2 Methoden des Monitorings Verschiedene objektive und subjektive Methoden stehen zur Verfügung, um die Belastung und Beanspruchung zu quantifi- zieren. Wenn richtig angewendet, können diese die Trainings- planung unterstützen, um ein optimales Verhältnis von Belas- tung und Erholung zu erzeugen. Tabelle 3 (s. S. 9) zeigt, welche Methoden des Monitorings sich in den unterschiedlichen Aus- bildungsstufen anbieten. Um den Trainingsprozess zu optimieren, ist es notwendig, so- wohl die Trainingsbelastung, die damit verbundenen Bean- spruchung und idealerweise auch das subjektive Befinden der Spieler*innen auf individueller Basis zu quantifizieren. Das Mo- nitoring soll den Trainer*innen helfen, die Belastungstoleranz langfristig und progressiv zu erhöhen und damit die Verlet- zungswahrscheinlichkeit zu minimieren und die Leistungsfä- higkeit zu steigern. Eine Kombination aus subjektiven und ob- jektiven Parametern ist dabei ein optimaler Ansatz. Bei unzu- reichenden Mitteln für objektive Parameter scheint nur ein subjektives Feedback der Athlet*innen ausreichende Erkennt- nisse für eine folgende Trainingsplanung zu liefern. Objektive Daten • Neuromuskuläre Tests: Diese Tests geben den Trainer*innen Aufschluss darüber, wie das aktuelle Zusammenspiel zwi- schen Nervensystem und Muskulatur aufgestellt ist. Ist dabei ein akuter (innerhalb einer Woche) oder ein chronischer (vier Wochen und mehr) Rückgang der Parameter zu beobachten, kann auf ein nicht optimales Verhältnis der Belastungssteue- rung oder einen anderen Grund für einen Leistungsrückgang auf neuromuskulärer Ebene geschlossen werden. • Messung von (Trainings-)Umfängen: Die Protokollierung der Trainings- und Spielumfänge ist die einfachste, objektive Me- thode des Monitorings. Durch Erfassung der Zeitdauer, der Dis- tanz (z. B. bei laufbasiertem Training), der Wiederholungszahl oder der Absolutlast (kg x Wh) lässt sich die Gesamtbelastung darstellen. • Messung von Herzfrequenzdaten: Eine häufig angewendete Methode ist die Erfassung der Pulswerte. Mittels entsprechen- der Pulssensoren und Puls- und Fitnessuhren lässt sich die kardiovaskuläre Beanspruchung während einer Einheit abbil- den. Neue Technologien ermöglichen eine Erhebung der soge- nannten Herzfrequenzvariabilität (HRV), die Aufschluss über den Regenerationsstatus der Athlet*innen gibt. Subjektive Daten • Abfrage von subjektivem Befinden: Bezüglich des eigenen Befindens sollen die Athlet*innen eine generelle Einschätzung zu ihrem Zustand abgeben. In der Basischulung und im Grund- lagentraining kann dies zunächst mittels Emojis (s. Abb. 4) er- folgen. Ab dem Aufbautraining 1 kann dies schon in differen- zierter Form erfolgen (s. Abb. 5), beispielsweise über eine Zu- standsbeschreibung oder numerische Skala (s. Abb. 6, S. 11). • Abfrage von subjektivem Belastungsempfinden: Die subjek- tive Einschätzung der Trainingsbelastung ist eine relativ einfach zu erhebende und zugleich aussagekräftige Größe, die als Steuerungshilfe im Trainingsalltag anwendbar ist. Sehr häufig wird hierfür die sogenannte RPE-Methode (Rating of Perveived Exertion) verwendet (Borg, 1998; Büsch et al., 2014). Hier erfolgt die Abfrage des subjektiven Belastungsempfindens mithilfe ei- ner von 0 – 10 abgestuften Skala (s. Abb. 6, S. 11). Multipliziert Abb. 4 Vereinfachte Abfrage des allgemeinen Befindens mit Emojis Abb. 5 Abfrage der Schlafqualität, des Muskelzustands und der Stimmung per App Wie war Dein Schlaf? Wie ist Deine Stimmung? Wie fühlst Du Dich körperlich? Schlafqualität Sehr ausgeruht Ausgeruht Eher ausgeruht Neutral Eher ruhelos Ruhelos Sehr ruhelos Muskulärer Zustand Sehr gut Gut Eher gut Neutral Eher verspannt/leichter Schmerz Verspannt/schmerzhaft Sehr verspannt/starker Schmerz Allgemeine Stimmung Sehr angenehm Angenehm Eher angenehm Neutral Eher unangenehm Unangenehm Sehr unangenehm Deutscher Handballbund Athletikkonzept

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