Athletikkonzept | Stand: 1.12.2019

HINTERGRUND Deutscher Handballbund Athletikkonzept 12 1.4 EINORDNUNG IN DIE DHB-RAHMEN- TRAININGSKONZEPTION (RTK) Die Rahmentrainingskonzeption (RTK) des DHB (https://dhb- rtk.de, s. Abb. 8) ist für alle Handballtrainer*innen der zentrale Lehrplan und somit die optimale Orientierungsgrundlage für den langfristigen und entwicklungsorientierten Leistungsauf- bau im Nachwuchshandball. Die RTK strukturiert das Nachwuchstraining in fünf Ausbil- dungsstufen (s. Abb. 9), die sich an den bereits zuvor darge- stellten Etappen des langfristigen Leistungsaufbaus und dem ganzheitlichen motorischen Entwicklungsmodell nach Lloyd orientiert (Lloyd et al., 2015). Für jede dieser fünf Ausbildungsstufen werden in der RTK kon- krete Lernziele formuliert. Damit möchte die RTK den idealty- pischen Entwicklungsverlauf im langfristigen Leistungsaufbau von Handballspieler*innen beschreiben. In diesem Kontext ist es von herausragender Bedeutung, dass sich die Auswahl der Lernziele und der damit verknüpften Trainings- und Spiel- inhalte nicht dogmatisch an den zugeordneten Altersklassen orientiert, sondern sich je nach Inhaltsbaustein am Alter, dem biologischen Reifegrad und/oder vor allem an den Trainings- kompetenzen orientieren muss. Die besondere Bedeutung des Athletiktrainings spiegelt sich auch in der RTK im herausgestellten Inhaltsbaustein „Moto- rik/Athletik“ wider. Hierbei ist zu beachten, dass in der Ausbil- dungsstufe „Basisschulung“, das heißt mit Blick auf die ideal- typische Entwicklung bis ca. zum D-Jugendalter, das Athletik- training als integraler Baustein der motorischen Grundlagen- ausbildung vermittelt wird. Damit möchten wir dem motori- schen Entwicklungsmodell Rechnung tragen, das in dieser Phase der präpubertären Entwicklung vor allem den elemen- taren Bewegungsfertigkeiten einen hohen Stellenwert zu- schreibt. Die Gewichtung des Athletiktrainings bzw. des Inhaltsbau- steins „Motorik/Athletik“, genauer gesagt der zeitliche Anteil, den dieser Baustein idealtypisch in der Gesamtausbildung ein- nehmen sollte, ist Abbildung 10 zu entnehmen (s. S. 13). Da die RTK jedoch nicht den Anspruch eines vollumfänglichen Lehrwerks erhebt, sondern als Lehrplan lediglich den roten Faden der Nachwuchsausbildung abbildet, stellt das vorlie- gende DHB-Athletikkonzept die essenzielle Konkretisierung des Inhaltsbausteins „Motorik/Athletik“ dar. Für diese Auseinandersetzung im Detail sind zwei wesentliche Gründe heranzuziehen: 1. In der Trainerausbildung dominieren verständlicherweise die handballspezifischen Technik- und Taktikthemen, so- dass der DHB dem Thema Athletiktraining in seiner bereits skizzierten enormen Bedeutung sowohl für die Erhaltung und Förderung der Gesundheit als auch für langfristige Leistungsentwicklung eine separate und angemessene Thematisierung und Auseinandersetzung beimessen möchte. Die athletischen Fähigkeiten und Fertigkeiten als sogenannte „Zubringerleistungen“ zur komplexen Spiel- leistung stellen ab einem gewissen Leistungsniveau zudem einen kritisch-limitierenden Faktor für die Weiterentwick- lung der individuellen Technik bei Nachwuchsathlet*innen dar. Abb 8: Die Rahmentrainingskonzeption des DHB liegt digital vor: dhb-rtk.de Abb 9: Ausbildungs-/Entwicklungsstufen der DHB-Rahmen- trainingskonzeption 19 - 23 Jahre Leistungs-/Spiel- klassen Junioren 17 - 18 Jahre A-Jugend 15 - 16 Jahre B-Jugend 13 - 14 Jahre C-Jugend 6 - 12 Jahre F-/E-/ D-Jugend SPIELERAUSBILDUNG ANSCHLUSSTRAINING Heranführen an Spitzenleistung AUFBAUTRAINING II Spezialisierter Leistungsaufbau AUFBAUTRAINING I Systematischer Leistungsaufbau GRUNDLAGENTRAINING Individuelle Schulung BASISSCHULUNG Vielseitige motorische Grundausbildung

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