Zusätzlich zu den in Aufbautraining 1 aufgeführten positionsspezifischen Anforderungen erhalten sowohl die individuelle und die konstitutionelle als auch die kognitive und die motorische Basis des einzelnen Spielers höhere Relevanz. Dies bedeutet, dass unterschiedliche Spielertypen (auf der gleichen Angriffsposition) innerhalb des positionsspezifischen Anforderungsprofils unterschiedliche Ausprägungen etablieren – ggf. auch mit Auswirkungen auf die jeweils zu leistenden Trainingsumfänge.
Im Rahmen der weiteren Spezialisierung werden diese typbedingten Besonderheiten gezielt als „individuelle Qualitätsmerkmale“ herausgearbeitet.
Über eine dezidierte Spieleranalyse gilt es herauszufinden, welche bereits vorhandenen Qualitäten im weiteren Verlauf der positionsspezifischen Schulung zu herausragenden Merkmalen entwickelt werden können. Dabei steht das Ziel, die individuellen Stärken zu stärken, im Vordergrund. Gleichzeitig darf der Anspruch, Schwächen auf ein akzeptables Maß zu reduzieren, nicht vernachlässigt werden.
Beispiel Techniktraining: raumgreifender Schritt mit Vorgabe (Tape-Skala)
In dieser Entwicklungsstufe ist ein gezielter Krafteinsatz für die gewinnbringende Anwendung von Techniken im Wettkampf unerlässlich. Beispiel: Nur wenn der erste Schritt im Zweikampf ausreichend schnellkräftig ausgeführt wird, ist die gesamte 1-gegen-1-Aktion erfolgversprechend. Im Rahmen der positionsspezifischen Ausbildung gilt es daher, das Athletiktraining um entsprechende Übungsformen zu ergänzen, jeweils mit klarem Bezug zur Zieltechnik (z. B. Technikausführung mit Gewichtsweste, langer Muskelarbeitsweg durch Übungsgestaltung).
Zu den individualtaktischen Kompetenzen gehört in dieser Entwicklungsstufe die Fähigkeit, in die Bewertung einer Spielsituation sowohl die eigenen Lösungskompetenzen als auch die der Mitspieler einzubeziehen. Darüber hinaus müssen Rückraumspieler unterschiedliche Verteidigungssysteme (er)kennen (einschließlich der systemimmanenten Schwachstellen), damit sie im Wettkampf individuelle, kooperative oder kollektive Angriffshandlungen gezielt initiieren können. Sie sollten zudem in der Lage sein, die Qualitäten (und ggf. Mängel) der auf dem Feld befindlichen gegnerischen Verteidiger wahrzunehmen und bei ihren taktischen Entscheidungen zu berücksichtigen.
Übergeordnetes Ziel: Das gängige Muskelaufbautraining um athletische Übungsformen mit Bezug zu handballspezifischen Techniken ergänzen.
Übergeordnetes Ziel: Optimieren der Positionstechniken (1-gegen-1, Würfe) mit besonderem Fokus auf Krafteinsatz und Ausführungsschnelligkeit.
Übergeordnetes Ziel: Die Rückraumspieler sollen lernen, bei Organisation und Auswahl von Spielsituationen die eigenen Fähigkeiten, die der Mitspieler, die gegnerische Abwehrspielweise und die Qualität der Verteidiger einzukalkulieren.
Die Positionsspezifik der Außenspieler ist vor allem durch die besondere Abschlusssituation geprägt: LA und RA haben für Anlauf und Absprung wenig Zeit und vor allem wenig Raum zur Verfügung. Gleichwohl müssen sie gerade angesichts des schwierigen Wurfwinkels weit und hoch springen können, um eine erfolgversprechende Abwurfposition zu erreichen.
Start aus dem Sitz
Übungsform zur winkelvergrößernden Armführung
Bei taktischen Entscheidungen sollen die Außenspieler die Spielsituation (Spielstand, Spielverlauf), die eigenen Qualitäten sowie die der Mit- und Gegenspieler berücksichtigen.
Kreisspieler sind auf ihrer Position in besonderem Maße der direkten körperlichen Konfrontation ausgesetzt. Zweikämpfe auf engem Raum und bei starker Gegenwehr durch die Verteidiger verlangen höchsten Krafteinsatz und körperliche Robustheit.
Statische Kraftarbeit
Einhändige Ballannahme unter Bedrängnis